Aus Mosambik in die DDR

Vom / Landeskunde, Zeitzeugen

Foto: S. Kuska

Piedoso Manave ist 19, als er Mosambik verlässt und Vertragsarbeiter in der DDR wird. Wie lebten Migranten wie er in der DDR? Welche Erfahrungen prägten ihren Alltag? Am Mittwoch gibt Manave einen Einblick. 19 Uhr, im Grenzhus Schlagsdorf. 

Piedoso Manave wird Ende der 1960er-Jahre in Maputo, der Hauptstadt von Mosambik, geboren. Die DDR kennt er aus dem Fernsehen. Und aus den Erzählungen zurückgekehrter Vertragsarbeiter. Manave ist 19, will raus aus seinem Land, weg von der drohenden Einberufung in die Armee. Die DDR erscheint ihm wie eine Verheißung. Vier Jahre will er hier arbeiten, eine Ausbildung zum Tischler machen. Im November 1986 landet der Flieger in Berlin-Schönfeld. Wie er die ersten Jahre in Niesky und Halle verbringt, Wende und Wiedervereinigung erlebt und mithilfe einer Beraterin vom Arbeitsamt eine neue Perspektive erhält – das beschreibt er im Buch „…die DDR schien mir eine Verheißung“. 

Das Buch erschien 2022. ISBN 978-3-948052-18-8

Die Perspektive von Migrantinnen und Migranten in der DDR und der Nachwendezeit, ihre Erfahrungen und ihr Lebensalltag, standen lange Zeit wenig in öffentlicher Betrachtung. Seit einigen Jahren gibt es jedoch verschiedene Projekte, die die Erlebnisse von Menschen mit Migrationsgeschichte als Teil einer gesamtdeutschen Erinnerungskultur sichtbarer machen. 

So auch das Projekt „Mi*story“, aus dem das Buch „‘…die DDR schien mir eine Verheißung.‘ Migrantinnen und Migranten in der DDR und in Ostdeutschland“ entstanden ist. Ein Buch mit 16 Lebensgeschichten, die erzählen, wie Menschen mit Migrationsgeschichte in der DDR gelebt haben und wie sich ihr Leben durch den Mauerfall verändert hat.

Einer von ihnen ist Piedoso Manave. Am 1. November, 19 Uhr, kommt er ins Grenzhus nach Schlagsdorf, um aus dem Buch zu lesen. An seiner Seite: Dr. Monika Kubrova vom Dachverband der Migrant*innenorganisationen in Ostdeutschland und Prof. Dr. Carina Großer-Kaya von der Fachhochschule der Diakonie, Bielefeld, die das Projekt „Mi*story“ näher vorstellen. 

Der Eintritt ist frei. Bitte melden Sie sich per Mail an info@grenzhus.de oder telefonisch unter 038875 / 20326 für die Veranstaltung an.

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