Unsere Tipps zum Museumstag

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Das Dokumentationszentrum Schwerin. Foto: Dokzentrum

Am Sonntag ist Internationaler Museumstag. 50 Häuser aus MV machen mit, darunter das Dokumentationszentrum Schwerin und die Dokumentations- und Gedenkstätte Rostock.

Das Dokumentationszentrum des Landes für die Opfer der Diktaturen in Deutschland (Obotritenring 106, 19053 Schwerin) öffnet am 21. Mai von 10:30 bis 14 Uhr u.a für zwei Führungen, Beginn 11 Uhr und 13 Uhr. Eine Anmeldung ist nicht notwendig, der Eintritt ist frei.

Hintergrund

Das Dokzentrum wurde 2001 eröffnet. Wie kaum ein anderer Ort in der Region steht es für politisches Unrecht und staatliche Verfolgung im 20. Jahrhundert. Die wechselvolle Wirkungsgeschichte des 1916 errichteten Schweriner Gerichts- und Gefängniskomplexes wird in einer dreiteiligen Dauerausstellung gezeigt. In deren Mittelpunkt stehen Schicksale der Häftlinge, die während der Zeit des Nationalsozialismus, der sowjetischen Besatzungszeit und der SED-Diktatur aus politischen Gründen verfolgt, inhaftiert und verurteilt wurden.

DuG Rostock

Keine Anmeldung, Eintritt wie immer kostenfrei: Das gilt am Sonntag auch für die Dokumentations- und Gedenkstätte in der ehemaligen Untersuchungshaft der Staatssicherheit Rostock (Grüner Weg 5, 18055 Rostock). Die DuG ist von 10 bis 15Uhr geöffnet.

Hintergrund

Die Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit im Bezirk Rostock wurde Ende der 1950er Jahre errichtet. Nicht einsehbar für Außenstehende, befand sie sich auf dem Gelände der Bezirksverwaltung des MfS. 1960 kamen die ersten Häftlinge in die Untersuchungshaft. Bis 1989 inhaftierte die Staatssicherheit dort rund 4.900 Frauen und Männer aus überwiegend politischen Gründen. Dazu gehörten zum Beispiel die Straftatbestände „Hetze“, „staatsfeindliche Verbindungsaufnahme“ und in zunehmendem Maße „versuchte Republikflucht“.

Das Untersuchungsgefängnis des MfS verfügte über rund 50 Zellen auf drei Etagen. Die Inhaftierten mussten im Durchschnitt fünf bis sechs Monate Untersuchungshaft mit ständigen Vernehmungen und unter starker Isolation über sich ergehen lassen, bis sie durch ein Gericht formal abgeurteilt und in eine Strafvollzugseinrichtung verlegt wurden.

Die Dokumentations- und Gedenkstätte in der ehemaligen Untersuchungshaft der Staatssicherheit Rostock hat sich seit ihrem Bestehen im Oktober 1999 zu einem wichtigen und anerkannten Ort der Information und Dokumentation über die SED-Diktatur sowie des Gedenkens an die Opfer entwickelt. In den vergangenen Jahren fand eine umfangreiche Sanierung statt, die im Mai 2021 abgeschlossen wurde. Die Gedenkstätte wurde dann der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern als neuer Trägerin übergeben.

Extra

Alle Angebote zum Internationalen Museumstag finden Sie hier: www.museumstag.de/programm/, darunter u.a. vom Prora-Zentrum, vom Dokumentationszentrum Prora oder vom Historisch-Technischen Museum Peenemünde.

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