Die Heimat verloren

Vom / Landeskunde, Zeitzeugen

Auf dem Foto zu sehen: die Zwangsumsiedlung der Familie Seidel aus Tripkau/Elbe

Vor 70 Jahren haben mehr als 2.000 Menschen ihre Heimat in den mecklenburgischen Grenzkreisen verloren. Sie wurden 1952 Opfer der ersten Zwangsaussiedlungsaktion an der innerdeutschen Grenze. Am 2. Juli wird in Schlagsdorf an das Schicksal dieser Menschen gedacht.

Sie galten als politisch unzuverlässig, wurden willkürlich ausgesucht und unter entwürdigenden Bedingungen in das Innere der DDR transportiert und untergebracht. 1961 wiederholte sich eine solche Aktion, nun unter anderen politischen Rahmenbedingungen. Erneut wurden mehr als 900 Menschen aus den Grenzkreisen der Bezirke Rostock und Schwerin ausgewählt, die ihre Heimat und ihr soziales Umfeld verloren, nur weil die Herrschenden in ihnen eine Gefahr für die Grenzsicherung sahen.

Diese Menschen konnten bis zur Grenzöffnung 1989 nicht mehr in ihre alte Heimat zurückkehren. Für die Betroffenen blieb es lebenslang eine schmerzhafte Erinnerung, für die Zurückgebliebenen im Grenzsperrgebiet wirkten die Aktionen wie eine Disziplinierung. Diesen beiden Aktionen fielen DDR-weit über 11.000 Frauen, Männer und Kinder zum Opfer.

Am 2. Juli erinnert das Grenzhus Schlagsdorf gemeinsam mit der Landesbeauftragten für die Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Landeszentrale für politische Bildung an das Schicksal dieser Menschen und die Umstände dieser beiden Zwangsaussiedlungsaktionen.

Termin: 2. Juli 2022, 10 Uhr bis 15.30 Uhr

Ort: Dorfgemeinschaftshaus Schlagsdorf, Am Bülten 4, 19217 Schlagsdorf

Anmeldung: Grenzhus Schlagsdorf, Tel.: 038875/ 20326 oder Email: info@grenzhus.de

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