Auch in Mecklenburg-Vorpommern gehen Schüler auf die Straße statt in den Unterricht, um für mehr Klimaschutz zu demonstrieren. Die Schüler aus Ribnitz-Damgarten und Rostock sind damit Teil einer weltweiten Bewegung.
Vorbild der Bewegung ist die Schwedin Greta Thunberg, die mit ihrer Rede vor der Weltklimakonferenz in Kattowitz weltweite Bekanntheit erlangte und daraufhin mit dem Schulstreik für das Klima begann. Sie fragt: “Why should I be studying for a future that soon may be no more, when no one is doing anything to save that future?”
Ein erster Höhepunkt der Bewegung „Fridays for Future“ war ein „Zentralstreik“ am 25. Januar, der in Berlin parallel zur Tagung der Kohlekommission stattfand. Unterstützt wurden sie dabei von Bully Herbig, Ricarda Lang, Kevin Kühnert und Jannik Brunke. Mit Wirtschaftsminister Peter Altmaier zu sprechen, waren sie allerdings nicht bereit. Vom Ergebnis der Kohlekommission, die den Kohleausstieg bis 2038 beschlossen hatte, waren sie enttäuscht: „Das Ergebnis ist kein gesellschaftlicher Konsens, denn wir legen ein Veto ein. Nach wie vor setzten wir auf einen Kohleausstieg bis 2030.“ – Linus Steinmetz, 15-jähriger Schüler
In Mecklenburg-Vorpommern werden die Aktionen von einem 15köpfigen Organisationsteam geplant. Als erstes wollen sich die Schüler an dem weltweiten Streiktag am 15. März beteiligen und in Rostock demonstrieren. 200 Teilnehmer haben sich bereits angemeldet.
Das Engagement der Schüler beschränkt sich jedoch nicht nur auf öffentlichkeitswirksame Aktionen, sondern findet sich auch im Lebensstil der Jugendlichen wieder, sei es vegetarische Ernährung, das Vermeiden von Plastikmüll, second hand- und fair trade-Kleidung oder Fahrradfahren.
Schulstreik statt Unterricht – Darf man das?
Auch in der Sekundarstufe II gibt es eine Schulpflicht, obwohl man die allgemeine Schulpflicht von neun Jahren bereits erfüllt hat. Kurz gesagt, funktioniert die Schulpflicht in den höheren Klassen nach dem Prinzip „Entweder ganz oder gar nicht.“ Das bedeutet, niemand muss mehr als neun Jahre zur Schule gehen. Wer sich allerdings trotzdem dafür entscheidet, der hat dann aber gefälligst jeden Tag hinzugehen. Auch über die allgemeine Schulpflicht hinaus ist Schule kein Wunschkonzert.