Fünf Ausflüge zum Ferienstart 

Vom / Landeskunde, LpB

Foto: S. Kuska

Endlich Sommerferien! Für alle, die nicht in den Urlaub fahren: fünf Tipps für Ausflüge in die Geschichte des Landes. Teil 1 unserer Serie.


Grenzhus Schlagsdorf 

Foto: S. Kuska

Die innerdeutsche Grenze – 40 Jahre lang teilte sie Deutschland in Ost und West. Ein Abschnitt verlief auch im heutigen Mecklenburg-Vorpommern. Das Grenzhus in Schlagsdorf erzählt dessen Geschichte und Geschichten. Von Schlagsdorf, einer Gemeinde im ehemaligen Kreis Gadebusch, mitten im Sperrgebiet. Von Zwangsaussiedlungen und geschleiften Dörfern, Flucht und Lebensalltag im Grenzraum. Auf dem Außengelände gibt das Museum Einblick in den Aufbau der Grenze – mit modellhaft zusammengerücktem Grenzsignal- und Sperrzaun, Beobachtungsturm und Grenzzaun. Das Grenzhus hat täglich von 10 bis 16.30 Uhr geöffnet. 

Daneben gibt es auch noch einen Grenzparcours. Er heißt „Grenzwege Schlagsdorf“, ist ungefähr 3,5 Kilometer lang und führt vom Grenzhus zur ehemaligen Grenzlinie. 14 Stationen flankieren den Weg und geben Einblick in historische Ereignisse und Landschaftswandel. Der Grenzparcours hat keine Öffnungszeiten: Er ist jederzeit zugänglich. Weitere Infos: www.grenzhus.de.


Auf ins Freilichtmuseum!

Freilichtmuseum Schwerin-Mueß. Foto: S. Kuska

Wie lebten die Menschen früher in unserer Region? Das kann man sich unter anderem in Freilichtmuseen anschauen. Zum Beispiel hier: 

Freilichtmuseum Schwerin-Mueß: Früher war es ein eigenständiges Fischer- und Bauerndorf. Seit 1936 ist Mueß ein Ortsteil von Schwerin. Fast alle Gebäude auf dem Museumsgelände stammen noch aus dem alten, historischen Dorfkern. Zur Anlage gehören 17 Gebäude. Das Niederdeutsche Hallenhaus aus dem 17. Jahrhundert, zum Beispiel. Oder der Hirtenkaten, die Büdnerei, die Dorfschmiede und die Dorfschule. Geöffnet ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr. Weitere Infos: www.schwerin.de

Archäologisches Freilichtmuseum Groß Raden: Das Museum liegt wenige Kilometer nördlich von Sternberg und dreht das Rad der Zeit mehr als 1.000 Jahre zurück. Bis zu den Slawen und Wikingern und ihrem Alltag. Wie sie lebten und arbeiteten, das kann man sich auf dem Außengelände in originalgetreu nachgebauten Wohn- und Handwerksstätten anschauen. Eine „Schatzkammer“ stellt Funde aus der Slawenzeit zur Schau. Dauer- und Sonderausstellungen gibt es auch. Geöffnet ist täglich von 10 bis 17.30 Uhr. Weitere Infos: www.freilichtmuseum-gross-raden.de

Slawendorf Neustrelitz: Auch hier ist die Zeit im Mittelalter, bei den slawischen Stämmen, stehen geblieben. Das Leben von früher – hier kann man es auch ausprobieren. Zum Beispiel beim Töpfern, Filzen, Schmieden und Schnitzen. Am Ufer wartet „Nakon“, der Nachbau eines Slawenboots, darauf, über den Zierker See bewegt zu werden. Und wer hoch hinaus möchte: ein zwölf Meter hoher Wachturm macht‘s möglich. Geöffnet ist täglich von 10 bis 17 Uhr. Weitere Infos: www.slawendorf-neustrelitz.de


Der Golm 

Foto: S. Kuska

Der Golm auf Usedom. Er liegt direkt an der polnischen Grenze, ist die höchste Erhebung auf der Insel – und die größte Kriegsgräberstätte des Landes. Grabsteine und Kreuze erinnern u.a. an den 12. März 1945. Jenen Tag, an dem die US-Luftwaffe Swinemünde angriff. In der Dauerausstellung „Gesichter des 12. März 1945″ könnt ihr mehr über einzelne Schicksale erfahren. Weitere Infos: www.jbs-golm.eu

„Die Kriegsgräber- und Gedenkstätte Golm und die Tragödie von Swinemünde.“ So heißt ein Buch der Landeszentrale für politische Bildung MV. Autorinnen und Autoren aus Deutschland und Polen beleuchten darin die Geschehnisse des 12. März 1945 – und setzen den Angriff auf die Hafenstadt in den historischen Kontext. Hier geht’s zur Bestellung


Historisch-Technisches Museum Peenemünde 

Foto: S. Kuska

Peenemünde. Hier liegt die ehemalige Heeresversuchsanstalt. Zwischen 1936 und 1945 war sie eines der modernsten Technologiezentren der Welt. Im Oktober 1942 gelang von hier aus der weltweit erste Start einer Rakete ins All. Gleich nebenan wurden Flugkörper mit revolutionärer Technik getestet. Die Forschung hatte jedoch nur ein Ziel: militärische Überlegenheit zu schaffen. Mit fatalen Folgen für das Leben tausender Menschen. Dazu zählen nicht nur die Toten und Verletzten durch Raketenangriffe, sondern auch KZ-Häftlinge, Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter, die hier zur Arbeit gezwungen wurden.

Heute befindet sich auf dem Gelände das Historisch-Technische Museum Peenemünde. Mit Ausstellungen, die die historischen Ereignisse dokumentieren. Im Sommer hat es täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Begleitend gibt es auch eine App. Sie heißt „Peenemünde Denkmal-Landschaft“, kann kostenlos geladen werden und bindet neben dem Museum weitere historische Punkte mit ein, zum Beispiel einen Messturm auf der Insel Ruden, eine Startrampe in Zempin und ein Klärwerk in Karlshagen. Weitere Infos: www.museum-peenemuende.de


Welt-Erbe-Haus Wismar

Foto: S. Kuska

Wismar, Lübsche Straße 23. Hier steht eines der ältesten Kaufmannshäuser der Stadt. „Welt-Erbe-Haus“ steht groß an der Fassade. Hinter seiner Tür wird die Geschichte der Hansestadt lebendig. An vielen interaktiven Stationen zeigt das Besucherzentrum, wie Bürger ihre Stadt bauten, Regeln die Stadt formten, Handel Wohlstand brachte, Kaufleute das Dielenhaus erfanden – und all das viele Jahrhunderte später die Altstadt von Wismar (gemeinsam mit der Altstadt von Stralsund) zu einem Weltkulturerbe machte. Geöffnet hat das Welt-Erbe-Haus täglich von 9 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei. Weitere Infos: www.wismar.de

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